Niklaus Brantschen ist Schweizer Jesuit und Zen-Meister. Sein neues Buch heißt „Gottlos beten" – eigentlich ein paradoxer Gedanke. Kann ein Mensch, der nicht glaubt, ein spiritueller Mensch sein? Taugt die geläufige Formel „Beten heißt Sprechen mit Gott" in einer Zeit, in der Gott für viele Menschen zu schweigen scheint?
Niklaus Brantschen fasst den Begriff Beten denn auch weiter: Für ihn ist das Beten eine „Bewegung des Herzens auf ein Geheimnis hin, das was größer ist als wir, das, was unsagbar ist". Der Autor hinterfragt gängige Denkweisen, Rituale und Formeln. Dabei kommen westliche Mystiker wie Meister Eckhart ebenso zu Wort wie der Buddha.
Ein lesenswertes Buch, in einer verständlichen Sprache geschrieben, das den Leser / die Leserin zum Weiterdenken anregt.
Niklaus Brantschen hat Gespräche zu diesem Thema in mehreren Radiosendungen geführt, zum Beispiel : https://www.evolve-magazin.de/radio/gottlos-beten/